Badener Denker
»Wer nur einen Hammer hat, für den sieht jedes Problem wie ein Nagel aus – Wir wir wahrnehmen und für wahr nehmen.«
Aufsatz in: Frietsch, Wolfram (Hg.). Badener Denker. Aufsätze der Gesellschaft für angewandte Philosophie. Baden-Baden 2018. S. 135 – 161.
Seit der Antike wird über das Verhältnis von Wahrnehmung und Wirklichkeit nachgedacht. Mit Immanuel Kant erkennt die Aufklärung, dass alle Wahrnehmung und alles Denken über Wirklichkeit an „Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis“ gebunden sind. Auf dieser Grundlage muss man annehmen, dass Empfindungen, Wissen und Gedanken die Realitätswahrnehmung beeinflussen. Heute wissen wir, dass Wahrnehmen ein kreativer Prozess ist und unser Bewusstsein auf einer festgelegten neuronalen Basis ein plastisches Denkgebäude errichtet, wobei Erfahrungen, Empfindungen und Stimmungen dessen wichtigste »Baumeister« sind.
Jeder Wahrnehmungsakt steht auf einem ererbten Fundament, ist darüber hinaus neuronal erworben und von erlernten Mustern geprägt, emotional in die Vorgeschichte der Erfahrung eingebettet, wird von situativen (besonders existentiellen) Gegebenheiten und Erwartungen beeinflusst, nicht zuletzt auch vom Gesundheitszustand.
Bernhard Uhde: Ist Philosophie »nützlich?« – Angewandte Philosophie als Begründung von Werten
Holger Zaborowski: Menschen, Tiere und die Gemeinschaft des Lebens – Zur Aufgabe einer neuen Ökologie
Lena-Johanna Herrmann: Geistergespräche – Auseinandersetzung mit der Figur des Geistes in Derridas Schrift Marx' Gespenster
Richard Reschika: Der Große Anonyme, die luziferische Erkenntnis und die transzendente Zensur –Lucian Blagas neo-gnostische Philosophie
Burkhard Schlichting: Denken in Bildern – Walter Benjamins »Lehre vom Ähnlichen«
Gerhard Elwert: Philosophie als Lebenshilfe – Eine Anfrage
Bernd Ehgart: Das Homo-oeconomicus-Paradigma – Eine Skizze zur Darstellung und Kritik
Wolfram Frietsch: »Der Fremde, das bin auch Ich« –Angewandte Philosophie und Postmoderne
Das Heft
»Das Nappa«
Erste Forschungsansätze zu einem seltenen Lebewesen
Rettet das Nappa
Sie haben den Briefkastenschlüssel Ihrer Firma in Panama verloren, wollen deshalb Ihr Geld in Deutschland anlegen und zwar im Bereich Kultur?
Die Charity-Queen ist mit Ihrem Gatten durchgebrannt und Sie wollen diesmal ganz anders spenden?
Oder Sie haben einfach mal Ihre Kleidung abgelegt, heute die Spendierhosen angezogen, und diese ist nicht aus Nappaleder?
Dann spenden Sie für einen edlen Zweck!
In zahlreichen großen und kleinen Bibliotheken dieser Welt fristen possierliche Nappas ihr einsames und karges Dasein, indem sie mit schwer verdaulichen Textkonvoluten ihre empfindsamen Mägen belasten. Diesen liebenswerten Lebewesen sei schmackhaftere, ge-haltvollere, edlere, also phantastische Literatur gegönnt, mit der die unten genannte Initiative mit der vollen Kraft des deutschen Vereinsrechts sie unermüdlich versorgen will.
Da die Karlsruher Nappaforschung gerade festgestellt hat, dass die jüngste Nappageneration infolge Verzehrs hochwertiger Bücher tatsächlich an intellektueller Potenz zugelegt hat, wurde die Losung ausgegeben: Kultur alleine macht nicht satt, aber Sättigung ohne Kultur bleibt ein Mangel!
Deshalb: öffnen Sie Ihre Herzen und vor allem Ihre reich gefüllten Portefeuilles und befüllen Sie das ebenfalls genannte Spendenkonto.
Hochrangiger Ausschuss zur Unterstützung
Auskömmlicher Behausungen für Nappas
(HAUAB-NAPPA) e. V.
Steinlausstraße 12a, 35588 Altenberg
Spendenkonto IBAN DE82 5155 0035 0002 0600 02
Weitere Veröffentlichungen
Verzauberte Welt für Mensch, Tier und Pflanze: Gaggenau-Winkel und die Vorbergzone.
60 Seiten. Gaggenau 2015. (vergriffen)
Bilder keiner Ausstellung. Göttlichers Folterszenen aus dem Museum vertrieben. Aufsatz. Zeitschrift Bogart. Gießen 2010 (vergriffen)
Der schmale Grat zwischen Tradition und Gegenwart.
Gedanken zu Paul Eddie Pfisterer. Internationale Zeitschrift für Buchkunst und Graphik. Memmingen 1999. S. 19-23. Ggf. antiquarisch erhältlich.
Geboren 1953, aufgewachsen in Hamburg.
Schulabschluss in Wilhelmshaven. Studium der Sozialwissenschaften in Pforzheim, Gießen und Berlin. Magister (M.A.).
Lebt heute im idyllischen Gaggenau-Winkel.
Seit 2015 bevorzugt auf der Suche nach dem Zahn der Zeit.
Sonstige favorisierte Aufenthaltsorte:
IC Fernzüge.
Museumsschiff Cap San Diego
Hamburg.
Warme und kalte Buffets.